Unsere Welpen werden bei uns im Haus geboren und vom ersten Augenblick an an den Menschen gewöhnt. So verbringen wir auch die ersten Nächte gemeinsam mit der Hündin im Wurfzimmer um sie beim Füttern zu unterstützen. Im Alter von drei Wochen werden sie bereits täglich von Hand mit magerem Frischfleisch gefüttert. Bald schon beginnt die Zufütterung zur normalen Milchnahrung der Mutter. Gefressen wird aus einer Rundschüssel, sodass alle Kleinen die gleiche Chance haben zur benötigten Nahrung zu kommen. Außerdem lernen sie dadurch, dass man fressen muss, sobald es etwas gibt, sonst hat man es verpasst. Damit gibt es kein Herumschnökern, ganz bald hat das jeder Welpe begriffen, sonst bleibt man hungrig bis zum nächsten Mal.

Manchmal wird dann auch noch neben dem Füttern geschossen oder lauter Lärm erzeugt, was dazu führt, dass diese Geräusche positiv unterlegt sind und auch später beim erwachsenen Tier keine Angstattacken oder Schreckhaftigkeit auftreten. Die Hunde sollten somit Sommergewitter und die Silvesterknallerei ohne Panik ertragen. Die „Schussfestigkeit“ ist für Jagdzwecke eine wichtige Voraussetzung. Vor dem Füttern beginne ich ebenfalls damit, regelmäßig zu pfeifen, so wird der Hund schnell und freudig bei Pfiff herankommen. Der Pfiff ist somit angelegt und muss nur weiterbetrieben werden.

Nach einigen Wochen dürfen die Kleinen bereits hinaus in den Garten, wo sie die Welt erkunden können – unter den strengen Augen der Mama natürlich. Verschiedene Bodenuntergründe werden dabei selbstverständlich miterlebt, der Tunnel als Spielrevier kennengelernt und damit auch spätere Agility-Trainingsstunden erspart. Denn schon zu diesem Zeitpunkt wissen die Welpen, dass in so einem Tunnel nichts passiert und dass man auf jeder Seite wieder heraus kann. So wird bald heftigst darin herumgetollt – Angst davor gibt es nicht! Übungen auf einer Wippschaukel werden eingebaut. Dabei geht es wieder ums Angstnehmen. Die Hunde werden auch an die Hundebox (sichere Höhle als Rückzugsort oder für den Transport im Auto) gewöhnt, damit sie später bei ihren Familien problemlos gehalten werden können.

Jeden Tag folgt eine Trainingseinheit mit dem Ball. Bald apportieren die Kleinen. Sie haben damit gelernt, einer Beute nachzulaufen und sie auf Verlangen, im Austausch gegen ein Leckerli auch wieder herzugeben. Auch wird bereits auf Sauberkeitserziehung großer Wert gelegt – nach jeder Nahrungsgabe kommen die Kleinen sofort ins Freie. Bald haben sie gelernt, sich im Gras zu lösen.

Mit der Mutter gemeinsam werden kleinere Ausflüge zu unbekannten Dingen wie Rindern, Bäumen, Autos oder Zügen unternommen. Denn alles, was ein Hund ab der 4. bis zur 16. Lebenswoche erlernt hat bzw. kennenlernt, ist angelegt und für seine Welt ganz selbstverständlich. Skifahrer, Radfahrer, Läufer, Menschen mit langen dunklen Mänteln – alles sollen sie kennenlernen, damit es im späteren Hundeleben zu keinen Problemen kommt.

Als Literaturhinweis empfehlen wir Fichtlmeier’s Hundeschule – Grunderziehung für Welpen, erschienen im Kosmosverlag, ISBN 978-3-440-13413-9.